Kultur- und Geschichtsverein
Frickhofen e. V.

Der Kultur- und Geschichtsverein Frickhofen e. V. wurde 1994 in Dornburg-Frickhofen gegründet.

Mit diesen Seiten wollen wir versuchen, allen Interessierten Informationen über unsere Gemeinde und die Arbeit unseres Vereins zu vermitteln.

Falls Sie Frickhofen noch nicht kennen, möchten wir Ihnen an dieser Stelle unser 1.200 Jahre altes Dorf - als Teil der Großgemeinde Dornburg - vorstellen.

Einen ersten Eindruck kann dabei vielleicht schon das Banner dieser Webseite vermitteln. Es zeigt von Links nach Rechts:

  • Das Siegel des mittelalterlichen Kirchspielgerichts
  • Den Blasiusberg mit der Blasiuskapelle
  • Das alte Schulhaus (steht heute im Hessenpark in Neu Anspach)

Frickhofen stellt sich vor

Frickhofen ist der zentrale Ortsteil der Grossgemeinde Dornburg am Südrand des Westerwaldes - einer der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands. Das Bild wird dabei vor allem von den Basaltkuppen der Dornburg und des Blasiusberges geprägt.

Orientierungsskizze

Geographisch liegt Frickhofen - nur wenig abseits der Autobahn A3 - ungefähr in der Mitte der Strecke zwischen Frankfurt und Köln. Per Auto erreichen Sie Frickhofen z. B. von den Autobahnanschlussstellen Limburg oder Montabaur (A3). Der Bahnhof Frickhofen liegt an der Westerwaldstrecke. Von Köln gelangen Sie etwa über Altenkirchen und von Frankfurt über Limburg/Lahn nach Frickhofen.

Wenn Sie Frickhofen noch nicht kennen, möchten wir gerne versuchen, Ihr Interesse an unserem Heimatort zu wecken und Ihnen vielleicht etwas Lust darauf zu machen, uns zu besuchen.

Frickhofen 809 - 2009

Frickhofen ist ein Westerwalddorf, das auf eine mehr als 1.200-jährige Geschichte zurückblickt (s. 1.200 Jahre Frickhofen). Die archäologischen Befunde weisen sogar noch viel weiter zurück. Zahlreiche Funde in unserer unmittelbaren Umgebung deuten sogar auf eine relativ kontinuierliche Siedlungsgeschichte seit der Steinzeit hin. Spätestens in der Eisenzeit ist die Dornburg als keltisches Oppidum (archäologisch) belegt.

Kartenausschnitt Frickhofen
Frickhofen ca. 1812 - Karte vom Herzogthum Nassau bei Lagis

Zu Beginn des 19. Jahrunderts gruppieren sich die Häuser vor allem entlang der Hauptstrasse, der Hintergasse und der (heutigen) Egenolfstrasse.

Dabei profitierte unser Dorf von Beginn an von seiner günstigen Lage in einer leichten Senke südöstlich des Blasiusberges. Eine Karte aus dem Anfang des 19. Jahrunderts verdeutlicht diese topographische Situation. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten bleibt der Ort - trotz des sprichwörtlichen "kalten Westerwaldes" - weitgehend geschützt vor Witterungeinbrüchen. Gerade auch in Zeiten klimatischer Veränderungen bietet die Ortslage daher nach wie vor einen hinreichenden Schutz gegen die dominierenden Westwinde.

So geschützt sich die Ortslage selbst darstellt, so blieben doch die landwirtschaftlichen Nutzflächen um den Ort herum nicht von Problemen mit dem Klima und der Fruchtbarkeit der Böden verschont.

Der Westerwald - wie auch die Höhenlagen von Hunsrück, Eifel und Taunus - galt nicht ohne Grund als Armenhaus Deutschlands. Hinzu kamen die mit der gängigen "Realteilung" verbundenen Probleme. Die zu bearbeitenden Parzellen wurden immer kleiner und lagen immer weiter voneinander entfernt. Dadurch wurde die Bewirtschaftung der Ackerflächen zusätzlich erschwert. Dies führte schon 1776 zu einer ersten Flurbereinigung, die jedoch das Problem nur vorübergehend und teilweise löste.

Vor diesem Hintergrund entstanden gerade in Frickhofen zahlreiche Handwerksbetriebe, die ein Einkommen unabhängig von Problemen der Landwirtschaft ermöglichte. So gab es in Frickhofen u. a. mehrere Bäcker, Metzger, Schuster und Schmiede. Dennoch sahen - insbesondere um die Mitte des 19. Jahrhunderts - zahlreiche Frickhöfer keine andere Alternative als die Auswanderung nach Amerika.

Kartenausschnitt Frickhofen
Frickhofen ca. 1868 - SLUB Dresden/Deutsche Fotothek + Kartensammlung

Die Karte zeigt eine weitghend korrekte topograpische Darstellung des Ortes, der nunmehr östlich bis zur Lange Strasse reicht. Deutlich erkennbar ist die ursprünglich geplante (aber nicht realisierte) Trassenführung der Westerwaldbahn, die den Ort etwa unterhalb der damaligen Schule (heutiges Rathaus) durchschnitten hätte.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrunderts bildete sich die Landgängerei als zusätzlicher Erwerbszweig heraus. Eine Frickhöfer Handelsleute zogen von Frühling bis Herbst (meist zu Fuß) mit Kiepen und Leiterwagen (den "Frickhöfern") los, um ihre Ware in Belgien, Nordfrankreich oder auch Sachsen - ja teilweise sogar bis nach Russland zu vertreiben. Unter den Produkten, die diese Handelslute anboten, befanden sich auch häufig Haushaltsartikel wie etwa Kochlöffel, was den Frickhöfern ihren Scherznamen eintrug.

Während dieser Monate mussten die zurückgebliebenen Familienmitglieder - oftmals Frauen - den kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Vieh und Ackerflächen aufrechterhalten. Kinder wurden dabei oftmals in die Obhut von Verwandten gegeben.

So mühselig und entbehrungsreich die Landgängerei war, so brachte sie doch einigen Familien - auch im Verhältnis zu der Situation in verschiedenen Nachbargemeinden - einen bescheidenen Wohlstand ein, der sich auch im Bau neuer Häuser manifestierte.

Der Bau der Westerwaldbahn brachte einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Die Errichtung der Trasse selbst schaffte zunächst einmal neue Arbeitsplätze. Nach ihrer Fertigstellung brachte die neue Eisenbahnstrecke auch neue Möglichkeiten für den Handel. Insbesondere wurde es damit möglich das "Gold des Westerwaldes" Basalt und Ton zu vermarkten.

In der Folge entstanden mehrere Steinbrüche (denen leider auch ein Gutteil des keltischen Oppidums auf der Dornburg zum Opfer fiel) sowie Tongruben, die über mehrere Jahrzehnte zahlreiche Menschen beschäftigten. Auch nachdem die (personalintensive) manuelle Bearbeitung durch Steinrichter zu Pflastersteinen ("Staa kloppe") schon lange beendet war, kam den Steinbrüchen und der Verladung des Materials auf die Bahn bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts noch eine große Bedeutung zu.

Bevölkerungsentwicklung:

1834: 1.101
1852: 1.384
1875: 1.519
1905: 1.448
1925: 1.642
1939: 1.805
1946: 2.430
1967: 2.460

Fremdenverkehrsgemeinde Dornburg

Dornburg ist eine Reise wert. Zum Gemeindegebiet gehören ausgedehnte Wälder, Naturschutzgebiete und zahlreiche Wanderwege. Wenn auch die Bedeutung des Tourismus in den letzten Jahren nachgelassen hat, so wartet Dornburg doch insbesondere in zwei Ortsteilen mit einem attraktiven Fremdenverkehrsangebot auf:

- Wilsenroth ist staatlich anerkannter Luftkurort
- Dorndorf ist staatlich anerkannter Erholungsort

Besonderheiten:

- keltische Ringwallanlage auf dem Dornburg-Plateau
- "Ewiges Eis" (auch im Sommer) am Fuße des Bergkegels der Dornburg.
EwigesEis - 1000-jährige St. Blasiuskapelle
- Hofhaus in Langendernbach
- Barockaltäre in der Pfarrkirche Frickhofen

Innerhalb der heutigen Frickhöfer Gemarkung lagen früher noch andere Dörfer, die heute jedoch nicht mehr existieren: Gernbach, Auenrod und Berg sowie (zwischen Frickhofen und Langendernbach) Obentraut. Auf LAGIS, dem Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen, sind hierzu Angaben und weitere Quellen aufgeführt.

Kurzinformationen:

Der Name "Dornburg" ist einer gleichnamigen keltischen Siedlung innerhalb des Gemeindegebietes entnommen. Der Zusammenschluss der fünf ehemals selbständigen Gemeinden erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen 1971 - 1975
Zur Gemeinde Dornburg gehören die heutigen Ortsteile: Frickhofen, Dorndorf, Langendernbach, Wilsenroth und Thalheim
8.724 Einwohner (Stand 31.12.2000)
3.321 ha Gemeindegebeit, davon 979 ha Wald (davon 916 ha gemeindeeigener Wald)
Bodenschätze: Basalt, Ton, Kies

Webseite der Gemeinde Dornburg